wie
im post 'voraussetzungen für modulbau' bereits erwähnt, sollen für den bau der
modulbox die eigenschaften des glasfaserverstärkten kunststoffes [gfk]
untersucht werden. für die herstellung der gewünschten gfk-teile waren einige
arbeitsschritte nötig.
schritt 1 formbau | für
die modulbox wird ein kastenförmiges gfk-bauteil benötigt. darin werden die
extender untergebracht und es dient gleichzeitig zur aussteifung. darum mussten
zunächst sperrholzformen gebaut werden, in die später glasfasern eingelegt und
laminiert werden können. zu beachten war dabei, beschichtetes holz mit einer
möglichst glatten oberfläche zu verwenden. um beim laminieren besser
lufteinschlüsse zu erkennen, eignet sich eine schwarze bzw. dunkle farbe der
beschichtung am besten. es ist zudem erforderlich die innenkanten mit acryl zu verfugen und so abgerundete kanten zu erzeugen, diese lassen sich
wesentlich leichter laminieren.
foto: leokimbus
schritt 2 'trennen' | bevor laminiert werden kann, müssen die sperrholzformen mit versiegler und trennmittel behandelt werden. dies ist notwendig zum schliessen der poren und um eine dauerhafte verbindung zwischen gfk und der holzform zu unterbinden. die beiden lösemittelhaltigen flüssigkeiten werden jeweils dreimal aufgebracht und einpoliert.
schritt 3 faserzuschnitt | als
nächstes wird das glasfasergewebe zugeschnitten. je nach art und beschaffenheit
werden unterschiedlich viele lagen gebraucht, um eine bestimmte materialstärke
des bauteils, in dem fall ca. 2mm, zu erreichen. bei der ersten testvariante [weisse
form] wurde ein feineres gewebe verwendet, dafür wurden acht lagen benötigt.
bei der zweiten testvariante [dunkle form] wurde eine lage feines und zwei
lagen gröberes gewebe verwendet. beim zuschnitt des glasfasergeflechts sollte
eine toleranz mit bedacht werden. das material lässt sich nicht 100%
genau zuschneiden und franzt leicht aus bzw. verzieht sich.
schritt 4 anmischen | das
kunststoff-polymer wird erst kurz vor der verarbeitung, aus zwei monomeren
[harz und härter] im verhältnis 10:3 angemischt. bei dieser sogenannten
polyaddition handelt es sich um eine exotherme reaktion, d.h. es wird dabei
chemische energie in form von wärme frei. daher sollten immer nur kleinere
mengen angemischt werden, sonst kann es zu einer starken erhitzung und dadurch
auch zu vorzeitigem aushärten des kunststoffgemisches kommen. der härter hat
eine starke farbigkeit, die sich später auch im gfk-bauteil niederschlägt.
schritt 5 laminieren | nachdem
eine schicht des polymers in die formen aufgetragen wurde, werden immer
kreuzweise die glasfaserzuschnitte eingelegt. nach jeder lage wird mit einer
lammfellrolle neues harzgemisch darauf laminiert. mit hilfe einer
entlüftungsrolle sollte eingeschlossene luft zum entweichen gebracht werden.
die unterschiedlichen gewebearten saugen dabei auch unterschiedlich viel harz
auf und müssen je nach beschaffenheit sorgfältig entlüftet werden. daher ist
der zeitaufwand für die herstellung der unterschiedlichen gfk-teile, trotz
unterschiedlich vieler lagen, in etwa gleich gross. das
glasfasergewebe erhält erst durch auftragen des polymers seine transparenz,
zuvor erscheint es in einem weiss-silbernen glanz und ist undurchsichtig.
möglich ist dies durch die veränderte lichtbrechung.
schritt 6 entformen | nach
dem aushärten des gfk, dessen dauer stark von der temperatur abhängig ist, wird
die verschraubung der formen gelöst und die sperrholzplatten entfernt. nun
können die acrylreste von den kanten abgezogen und die ränder besäumt werden.
am
ergebnis gilt es bei den weiteren versuchen zu feilen, so gibt es noch einige
eingeschlossene luftblasen, schlieren durch ausgefranzte fasern und bereiche in
denen das harz verlaufen ist. die transparenz der bauteile ist so zu gering,
dadurch würden die extender in der tiefe unter umständen zu stark verschwimmen
bzw. zu schlecht sichtbar sein. dabei ist der kasten mit den acht dünneren
lagen im allgemeinen sauberer verarbeitet. die farbe des härters schlägt sich
weniger stark nieder, zudem weist er weniger gewicht auf und ist etwas transparenter. um
die lichtbrechung weiter positiv zu beeinflussen, können nun weniger
gewebelagen verwendet, lufteinschlüsse minimiert und versucht werden noch
glattere flächen z.b. durch schleifen und polieren zu erzeugen. auch die raue
innenseite der bauteile bietet noch potenzial die transparenz zu verbessern.
foto: leokimbus
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